Elf pädagogische Fachkräfte für Thüringen

Erfolgreiche Beendigung einer Qualifizierung für Fachkräfte mit einem im Ausland erworbenen Abschluss

Erfurt. Stolz halten die Absolventinnen und Absolventen der Qualifizierung im gleichnamigen IQ Projekt „Pädagogische Fachkräfte für Thüringen – Wege in den Arbeitsmarkt“ ihre Zertifikate in den Händen. Für Tsvetanka Borisova, Sozialpädagogin aus Bulgarien, hat sich dieser Weg bereits ausgezahlt. Ebenso wie zwei weitere Teilnehmerinnen erhielt sie noch vor der offiziellen Zertifikatsübergabe bei ihrer Praxispartnereinrichtung, einer Erfurter Kita, einen Arbeitsvertrag als pädagogische Fachkraft.

Neun Monate haben sie sich beim Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement (IBS) intensiv mit Themen wie dem beruflichen Selbstverständnis, dem Bild vom Kind, der Rolle des Spielens, dem Thüringer Bildungsplan, Partizipation und Vorurteilsbewusstsein auseinandergesetzt. Gut vorbereitet absolvierten sie schließlich eine dreimonatige praktische Phase in einer Thüringer Kita oder einem Grundschulhort, um Tagesabläufe kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln. Einen wichtigen Prüfstein bildete dabei die sogenannte Praxisprobe, bei der die Teilnehmenden in der selbstständigen praktischen Arbeit mit den Kindern ihre pädagogischen Fähigkeiten unter Beweis stellen durften. Nach erfolgreichem Abschluss sind die Absolventen aus sechs verschiedenen Nationen gut aufgestellt, um als pädagogische Fachkräfte in Thüringer Kita- oder Grundschulhortteams zu arbeiten.

Natallia Jankus, Vorschulpädagogin aus Belarus; Yasser Kurdi, Grundschullehrer aus Syrien sowie neun weitere Personen haben diesen langen Weg auf sich genommen, um ihrer Berufung zu folgen und auch in Thüringen mit Kindern im Bereich Kita oder Hort zu arbeiten. Für sie beginnt nun die Bewerbungsphase.

Es ist nicht das Abschlusszertifikat, dass unsere Teilnehmenden zur Fachkraft macht. Es ist vielmehr die Brücke, die es ihnen ermöglicht, den im Heimatland erworbenen pädagogischen Berufs- oder Studienabschluss hier zu nutzen“, betont Anne Friedemann (IBS), Leiterin des Qualifizierungsangebotes. „Der Weg in den Arbeitsmarkt ist weit – es ist ein herausfordernder Weg, der oft einer erneuten “Fachkraftwerdung“ gleicht“, so Friedemann weiter. Erst nach dem Durchlaufen eines entsprechenden beruflichen Anerkennungsverfahrens oder mit Nachweis der Zeugnisbewertung der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) und Vorlage eines Sprachzertifikates auf der Niveaustufe B2 gelten sie als pädagogische Fachkräfte. Für einen gelingenden Berufseinstieg bedarf es oftmals zusätzlich eines Nachweises der „methodisch-didaktischen Befähigung“ zur Arbeit im Bereich Kita oder Hort. 

Die IBS Dozentinnen Elisabeth Nickel und Anne Kremmer werben für Ihre Teilnehmenden: „Alle haben während der Praxisphase bewiesen, dass sie den teils herausfordernden Einrichtungsalltag meistern und mitunter die gleichen Aufgaben und Verantwortungsbereiche wie die angestellten Fachkräfte problemlos übernehmen oder sogar optimieren. Wir haben die Teilnehmenden mit einem guten Zugang zum Kind in der pädagogischen Arbeit erlebt und wünschen uns für sie gerechte Teilhabechancen beim Zugang zur Beschäftigung in Kita oder Grundschulhort.“

Seit 2019 unterstützt die IBS gGmbH über verschiedene Angebote im Förderprogramm IQ pädagogische Fachkräfte mit eigener Migrationserfahrung auf ihrem Weg in den Thüringer Arbeitsmarkt. Daneben gibt es über das Projekt „Vielfalt willkommen“ auch für pädagogische Einrichtungen und ihre Teams Beratungs- und Begleitangebote zur Einstellung internationaler Fachkräfte und zur Entwicklung einer inklusiven und diskriminierungssensiblen Willkommenskultur. Das Projekt ist gefördert durch die Robert Bosch Stiftung.

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