„Die Menschen hier sind so glücklich über die Betreuung durch die Johanniter und die SprInt. Alle sind so freundlich zu ihnen und sprechen mit ihnen. Hier herrscht ein richtig gutes zwischenmenschliches Miteinander“. Mit diesen Worten berichtet eine unserer SprInt von dem aktuellen Einsatz in der neuen Unterbringung für Geflüchtete in Erfurt.
Die Menschen, die seit einigen Tagen hier untergebracht sind, haben vieles erlebt. Nach ihrer Flucht kamen sie zunächst in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl unter. Die Covid-19-Pandemie, die derzeit das gesamte gesellschaftliche Leben beherrscht, machte auch vor der Einrichtung in Suhl nicht halt. Nachdem dort eine Person nach ihrer Ankunft positiv auf den Virus getestet wurde, musste die gesamte Unterbringung unter Quarantäne gestellt werden. Von heute auf morgen stellte sich eine absolute Ausnahmesituation ein, die bei vielen der quarantänisierten Menschen große Unsicherheit auslöste. Mirjam Kruppa, Integrationsbeauftragte des Landes Thüringen, identifiziert rückblickend das Thema Kommunikation als Krux: „Das Problem war, dass die Leute nicht verstanden haben, was eigentlich los ist, weil sie zu wenig in ihren Muttersprachen informiert waren“, so Kruppa im Interview mit dem Leipziger Radio detektor.fm: „Sind Menschen in Asylunterkünften geschützt?“.
In Reaktion auf die Ereignisse entschied das Landesverwaltungsamt, gesundheitlich besonders gefährdete Personen – Familien, Schwangere, Kinder – aus der Einrichtung herauszuholen und sie zunächst in Erfurt unterzubringen. Dort sind sie inzwischen gut angekommen und aufgenommen worden: „Es ist einfach ein tolles Arbeiten hier“, so Janett Günzel, die die Einrichtung im Auftrag der Johanniter leitet. „Alle sind super motiviert und freundlich miteinander, die SprInt leisten eine tolle Arbeit und auch die Geflüchteten arbeiten richtig gut mit. So funktionieren die Abläufe auch in dieser absoluten Ausnahmesituation reibungslos. Das bereitet einem einfach nur Freude“.
Auch die ein oder anderen Erfurter*innen haben sich schon vor Ort gemeldet und gefragt, wie sie helfen können. Der allumfassende Covid-19-Lockdown trifft alle Menschen hart, in einem besonderen Maße aber diejenigen, die einer sozialen Fürsorge bedürfen. Viele zentrale Versorgungsstrukturen sind zum Erliegen gekommen. Umso wichtiger ist es, dass es Menschen gibt, die nicht zögern, auch unter den gegebenen Schutzmaßnahmen weiterzuarbeiten, ob an der Supermarktkasse, in einer Arztpraxis oder auch in einer Unterkunft für Geflüchtete wie in Erfurt.