Ich habe in Syrien die Ausbildung zur Friseurin gemacht. Ich liebe meinen Beruf, weil ich gerne mit Menschen arbeite und kreativ sein kann. In Syrien hatte ich meinen eigenen Friseursalon und habe auch Menschen in diesem Beruf ausgebildet.
2015 bin ich nach Deutschland gekommen. Lange habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, mit einem kleinen Kind einen Sprachkurs zu besuchen. Danach habe ich meinen Haupt-schulabschluss nachgeholt und an vielen Qualifizierungen als Friseurin teilgenommen. Nebenbei habe ich auch immer wieder als Friseurin gearbeitet. Ich wollte die externe Gesellenprüfung schaffen, damit ich eine Berufsausbildung nachweisen kann. Ohne Dokumente ist es schwer, eine gute Stelle als Friseurin zu bekommen. Die Prüfung habe ich leider nicht bestanden. Das war sehr schwer und ich war sehr traurig. Vor allem weil man mir immer wieder sagte: „Du schaffst das nicht.“
Ich bekam dann die Empfehlung, zur Anerkennungsberatung am IBS zu gehen. Gemeinsam haben wir den Antrag auf Anerkennung meiner syrischen Ausbildung als Friseurin bei der Handwerkskammer gestellt. Aufgrund meiner großen Berufserfahrung und der vielen Qualifizierungen habe ich die volle Anerkennung bekommen. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich arbeite jetzt als voll anerkannte Friseurin und überlege in einigen Jahren vielleicht auch meine Meisterin zu machen.
Mein Tipp für Neuankommende: „Du musst immer kämpfen, immer fragen, immer lernen. – Lass dir helfen. Wer fragt, bekommt Antworten!“