Nachlese zum Vielfaltsfest: Erfurt als Stadt der Vielfalt – Die Integration hängt an städtischen Verwaltungsstrukturen

„Jeder, der die Stadt mitgestalten will, muss auch die Gelegenheit dazu haben. In einer Stadt der Vielfalt dürfen Herkunft, Glaube oder Muttersprache gelebt werden“, sagt Nancy Jessulat, berufliche Beraterin am Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement gGmbH.

Am Dienstag fand in der Erfurter Barfüßerruine bereits zum zweiten Mal das Vielfaltsfest des IBS im Rahmen der Interkulturellen Woche statt. Mit Musik, kreativen Angeboten, Wissensspielen und Bogenschießen waren die Erfurterinnen und Erfurter eingeladen, das Institut mit seinen 14 Projekten im Migrationsbereich kennenzulernen. Neben vielen Lernangeboten forderte ein Memory zum Aufenthaltsrecht sowie ein Lernmodell über den Bau des menschlichen Körpers dazu heraus, die eigenen Kenntnisse zu überprüfen. Berufliche Integration ist nicht nur Qualifizierung und Sprache, sondern vielmehr müssen aufenthaltsrechtliche Bestimmungen und gesellschaftliche Teilhabechancen mitgedacht werden, wenn das Ziel einer nachhaltigen Integration und berufliche Perspektive in Thüringen erreicht werden soll.  

Das Podiumsgspräch widmete sich daher auch in diesem Jahr der Frage – ist Erfurt eine Stadt der Vielfalt?

Richard Melzer leitet das Büro für Integration und Migration der Stadt Erfurt. Als Bindeglied zwischen dem Ausländerbeirat und der Stadtverwaltung kennt er die Missstände und Problemlagen sehr gut. „Ich wünsche mir eine stärkere Anbindung des Ausländerbeirates an die städtischen Verwaltungsbehörden und dass sie auch tatsächlich als beratende Stelle wahrgenommen und genutzt werden“, so Richard Melzer. Sopio Kaplan ist stellvertretende Vorsitzende des Ausländerbeirates: „Erfurt ist mein Zuhause, auch wenn Teile der Gesellschaft mir das gerne absprechen möchten. Es ist wichtig, dass sich Migrant*innen für ihre Belange einsetzen, aber es fehlt oft an der deutschen Seite. Es gibt so viele Begegnungszentren, aber dort sitzen wir Migrant*innen immer nur unter uns. Das ist ja nicht Sinn und Zweck der Sache.“

Alle Gesprächsteilnehmer*innen sind sich einig, dass es endlich Fortschritte in der Stadt braucht, anstatt jedes Jahr aufs Neue über die immer gleichen Probleme zu sprechen.

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