PM – Salam Aldalawi: „Der Pflegeberuf passt einfach zu mir“

Salam Aldalawi: „Der Pflegeberuf passt einfach zu mir“

Neuer Kurs „Wege in die Pflege“ gestartet

Salam Aldalawi arbeitet seit März als Pflegehelfer in Jena

Salam Aldalawi ist Pflegehelfer im Altenzentrum Luisenhaus gGmbH in Jena West. Seinen ersten Arbeitstag hatte er Mitte März 2020, als die Corona-Pandemie Fahrt aufnahm. Seither ist es für den 37jährigen Iraker sehr stressig in seinem neuen Job, doch er bereut die Entscheidung nicht. „Der Pflegeberuf passt einfach zu mir. Die Arbeit mit den Bewohnern, die tollen Kollegen – es gefällt mir richtig gut. Die Menschen hier sind so nett und hilfsbereit. Ich habe auch nicht das Gefühl, Ausländer zu sein.“

Aus dem Irak floh der ehemalige Obst- und Gemüsehändler vor dem IS und der Mafia, die ihn zum aktiven Kampf an der Waffe zwingen wollte. Seit 2017 lebt Salam Aldalawi nun in Deutschland und nach einem zweiwöchigen Pflegepraktikum beim Deutschen Roten Kreuz wusste er, dass hier seine Zukunft liegt. „Die deutsche Familie, mit der ich zusammenwohne, hat mir geholfen den Kurs „Wege in die Pflege“ am IBS zu finden. Neun Monate hat der Kurs gedauert und es war eine wunderbare Zeit mit den netten Kollegen und den tollen Lehrern“, beschreibt er seinen beruflichen Neustart.

Am Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement gGmbH (IBS) in Erfurt werden über den Kurs „Wege in die Pflege“ Geflüchtete über neun Monate zur Betreuungs-, Service- und Pflegehilfskraft ausgebildet. Vom Projektstart 2017 bis heute wurden bereits 92 Teilnehmende qualifiziert. Seit 2018 wird das Projekt vom „Landesprogramm Arbeit für Thüringen“ gefördert.

Während Salam Aldalawi sein erstes Berufsjahr mitten in der Pandemie absolviert, gab es auch für den „Wege in die Pflege“- Kurs (WiP) am IBS viele Herausforderungen zu meistern. „Unser letzter Kurs war der erste, der plötzlich online stattfinden musste. Das war nicht nur für unser Team, sondern auch für die Teilnehmenden eine ganz neue Situation“, erzählt Daniela Gareis-Krumm, Projektleiterin des WiP-Kurses. Nicht nur die neue digitale Lernplattform und die höhere Selbstlernzeit verlangten den Teilnehmenden viel ab. „Ein Teilnehmer ist jeden Tag zum Erfurter Anger gefahren, um dort den Hot-Spot zu nutzen, weil es in der Gemeinschaftsunterkunft kein WLAN gibt.“

Auch für den neuen Kurs „Wege in die Pflege“, der am 25. Januar 2021 startete, ist die Nachfrage ungebrochen. Und auch die Einrichtungen wissen insbesondere in diesen herausfordernden Zeiten den Wert der Pflegehilfs- und Betreuungskräfte neu zu schätzen. „Die meisten Arbeitgeber wollten ja nur Pflegefachkräfte und es hat immer ein wenig gedauert, unsere Teilnehmenden zu vermitteln. Jetzt laufen bei uns die Telefone heiß, wann die nächsten Absolventinnen und Absolventen anfangen könnten“, sagt Daniela Gareis-Krumm.

Zurecht, denn die Einrichtungen könnten noch in einer anderen Hinsicht profitieren. Viele der WiP-Absolvent*innen träumen von der weiterführenden Ausbildung als Pflegefachkraft.
So auch Salam Aldalawi: „Zuerst möchte ich noch ein bisschen arbeiten und dann brauche ich noch den Schulabschluss. Ich habe das alles geplant. In Deutschland bleiben und die Ausbildung zur Fachkraft machen.“

Wir wünschen Salam Aldalawi auf seinem Weg viel Erfolg.

Weitere Informationen zum Projekt „Wege in die Pflege“ finden Sie unter:
https://www.ibs-thueringen.de/project/wege-in-die-pflege/

Vieles ist bereits übersetzt, die aktuelle Seite gibt es bisher in folgenden Sprachen

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